Pleiten, Pech und Pannen – Das pfeifende Stimmgerät
Winter, Orchesterprobe — Was als gemütlicher Morgen mit dem ersten Kaffee begann, entwickelte sich zur akustischen Sherlock-Holmes-Session: Ein undefinierbares Pfeifen legte die Probe lahm — und sorgte für Lachtränen, Frust und einen heldenhaften Hausmeister.
Die Musiker waren gerade warmgelaufen, als plötzlich ein durchdringender, gleichbleibender Piepton aus dem Nichts erklang. Aus den Lautsprechern? Aus der Steckdose? Aus dem Kühlschrank? Niemand konnte den Ursprung finden — aber alle konnten ihn hören. Probe unterbrochen, Konzentration futsch.
Der Hausmeister wurde alarmiert (Frühstück unterbrochen, Einsatz gestartet) und suchte mit detektivischem Ernst nach der Quelle. Lautsprecher aus, Steckdosen geprüft, Kabel inspiziert — Fehlanzeige. Theorien wurden geboren, umso abstruser, je länger die Suche dauerte: eine heimliche Blechlauteinheit? Ein musikalisches Gespenst? Ein elektronischer Maulwurf?
Die Lösung kam unspektakulär und absolut klassisch: eine Handtasche fiel zu Boden — und heraus kullerte ein Stimmgerät, das seit rund 70 Minuten ohne Unterlass ein schönes, konstantes "A" gepfiffen hatte.
Problem gelöst, Erleichterung groß, Applaus — und peinliches, aber herzliches Gelächter. Die Probe konnte nach einer kurzen Unterbrechung weitere 10 Minuten störungsfrei fortgesetzt werden.
Der Hausmeister durfte sein Frühstück zu Ende essen, die Musiker bekamen eine Anekdote fürs Vereinsfest, und das Stimmgerät? Das bekam vermutlich einen Ehrenplatz in der Musiker-Geschichte unter "Pleiten, Pech & Pannen".
Fazit: Manchmal ist die lauteste "Störung" nur eine vergessene Kleintasche — und der echte Tontechniker ist oft die eigene Handtasche.
Beitragsinfos
Veröffentlicht am 19. Oktober 2025 von Timo White
