CAG und Diversity – Teil 2

CAG und Diversity – Teil 2

sex vs. gender

Da die beiden im Titel genannten Begriffe häufig falsch verwendet werden, beginnen wir zunächst mit einer Definition selbiger. Die Fachstelle "Queerformat" des Bundesverbandes "Queere Bildung e.V." schreibt dazu folgendes: "Das biologische Geschlecht (englisch "sex") umfasst das chromosomale, das gonodale, das hormonelle sowie das äußere und das innere genitale Geschlecht. Es bezieht sich also auf körperliche Geschlechtsmerkmale wie Chromosomensätze, Keimdrüsen, Hormone und Geschlechtsorgane. Das soziale Geschlecht (englisch "gender") meint das psychische Geschlecht im Sinne der Geschlechtsidentität sowie das soziale Geschlecht im engeren Sinne: Geschlechtspräsentation, Geschlechtsausdruck und Geschlechterrolle."[1]

Eigentlich ganz einfach. Und doch gibt es nach wie vor Menschen, die sich nicht mit diesem wichtigen Themenbereich befassen wollen. Trans- und nicht-binäre Menschen haben diesen Luxus nicht. Wer sich nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen biologischen Geschlecht identifizieren kann, ist gezwungen, sich selbständig über das vielfältige Thema "Geschlecht" zu informieren – und weit mehr als das. Eine eventuell vorgenommene geschlechtsangleichende Operation ist oft nur der letzte Schritt von vielen: Obligatorische Therapiestunden, Hormontherapie, Haarentfernung, Änderung des Personenstandes, Gutachten, Änderung anderer offizieller Dokumente wie Zeugnisse und Urkunden sowie sehr häufig auch ein Unverständnis der Mitmenschen und die daraus resultierende Diskriminierung und Marginalisierung sind ebenso Teil des Prozesses.

Insgesamt wird innerhalb der Creative Arts Group vielen Stolperfallen im Kontext Diversität von Anfang an vorgebeugt. Dabei wurden unsere Maßnahmen teilweise geplant, andere haben sich einfach ganz natürlich ergeben. So gibt es beispielsweise ausschließlich gemischtgeschlechtliche Toiletten sowie eine gemeinsame Umkleide für alle im Vereinsheim. Was auf den ersten Blick ungewohnt wirkt, ist für die CAG nicht der Rede wert. Die gemeinsamen Proben, die Vertrautheit untereinander und eine einvernehmliche Akzeptanz der räumlichen Umstände sorgen schon seit Beginn für eine selbstverständliche Nutzung. Fragen nach der sexuellen Präferenz oder Geschlechtsidentität verlieren somit an dieser Stelle ihre Relevanz.

Selbstverständlich wollen wir Diversität weder verschweigen noch verstecken, ganz im Gegenteil. Wir möchten unser gemeinsames Engagement für das Gelingen unserer Projekte in den Vordergrund stellen und dafür ist gegenseitige Akzeptanz unverzichtbar.

Dazu gehört es auch, manchmal nach individuellen Wegen zu suchen, die sich im Nachhinein nicht selten als Pionierarbeit für den gesamten Verein herausstellen.

[1] www.queerformat.de

Beitragsinfos

Verfasst am 30. Juni 2023 von Jana Stötzel

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